Klima in Deutschland

Deutschland ist international ein Vorreiter beim Klimaschutz und ein Pionier beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Das 21. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Umwelt“. Das bedeutet: In den nächsten Jahrzehnten entscheidet sich, wie stark sich die natürlichen Lebensbedingungen künftiger Generationen auf der Erde verändern. Als Hauptgefahr gilt vor allem ein beschleunigter Klimawandel. Umwelt- und Klimaschutz genießen in Deutschland seit Langem einen hohen Stellenwert. Deutschland ist international ein Vorreiter beim Klimaschutz und Pionier beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Mit dem als Energiewende bezeichneten Umbau des Energiesektors lässt Deutschland das fossil-nukleare Energiezeitalter hinter sich und begibt sich auf den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft. Dazu gehört der sukzessive Ausstieg aus der Atomkraft bis zum Jahr 2022. Bis 2030 will Deutschland zudem seinen Ausstoß von Treibhausgasen um 55 Prozent gegenüber 1990 senken, bis 2040 sind mindestens 70 Prozent angestrebt, bis 2050 sollen 80 bis 95 Prozent erreicht werden. Im November 2016 hat die Bundesregierung als einer der ersten Staaten weltweit im „Klimaschutzplan 2050“ entsprechende klimapolitische Grundsätze und Ziele festgelegt. Bis 2017 ist eine Minderung um 28 Prozent erreicht worden.

Auch im globalen Rahmen engagiert sich die Bundesregierung für Umweltschutz, Zusammenarbeit in Energie Fragen und klimafreundliche Entwicklung. Deutschland setzt sich gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 dafür ein, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll weltweit eine weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht sein. Dazu ist eine Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes in den Industrieländern um 80 bis 95 Prozent nötig. Die vollständige „Dekarbonisierung“ soll im Laufe des Jahrhunderts erreicht werden. Das UN-Sekretariat, das die Umsetzung der Klima-Rahmenkonvention überwacht, hat seinen Sitz in der Bundesstadt Bonn.

Eine intakte Umwelt – reine Luft, saubere Gewässer, vielfältige Natur – ist Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität. Der Umweltschutz ist seit 1994 als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Bei Luft- und Gewässerqualität belegen die Indikatoren seit Jahren eine deutliche Verbesserung. Der Ausstoß von Schadstoffen wie Schwefeldioxid und Stickoxiden ist stark zurückgegangen – wenn auch noch nicht aus­reichend. Spürbar gesunken ist auch der ­Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser – von in der Spitze über 140 auf rund 120 Liter pro Tag.

Deutschland verfolgt die Strategie, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zusammenzuführen. Zentrale Stellhebel dafür sind neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie die intelligente Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Es ist eine Strategie mit doppelter Dividende. Denn einerseits sinkt die Umwelt- und Klimabelastung, während andererseits neue Geschäftsfelder und Arbeitsplätze entstehen.