Gesetzliche Rentenversicherung

Deutschland verfügt über einen hoch entwickelten Sozialstaat. Das Sozialstaatsprinzip ist im Grundgesetz unveränderbar festgeschrieben (Artikel 20 Absatz 1, Artikel 28 Absatz 1). Sozialstaatlichkeit ist damit Verpflichtung für die Politik. Der Staat soll die Existenzgrundlagen seiner Bürgerinnen und Bürger sichern (soziale Sicherung) und für den Ausgleich zwischen den sozial Schwachen und den sozial Starken sorgen (soziale Gerechtigkeit). Mit der Absicherung des Alters und der wichtigsten Lebensrisiken - wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit - wird das Gebot der Sozialstaatlichkeit umgesetzt.

Wesentliche Elemente des Sozialstaats sind die gesetzlichen Sozialversicherungen. Darunter ist die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) das größte soziale Sicherungssystem in der Bundesrepublik.

Die Rente ist sozial ausgewogen, weil die gesetzliche Rentenversicherung den Schutz durch eine starke Generationen übergreifende Solidargemeinschaft bietet. Nach dem Erwerbsleben ersetzt die Rente im Alter das Arbeitsentgelt und trägt damit entscheidend zu einem gesicherten Lebensabend bei. Geschlecht, Alter oder Gesundheitszustand spielen für den Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung - anders als bei privaten Versicherungen - keine Rolle. Für die Gemeinschaft besonders wichtige Lebensphasen, zum Beispiel die Kindererziehung, werden mit abgesichert. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet aber nicht nur soziale Sicherheit im Alter, sondern auch schon während der Erwerbsphase - in Form von Rehabilitationsleistungen oder Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit. Zudem werden Hinterbliebene beim Tod des Ehepartners beziehungsweise des Lebenspartners bei eingetragener Lebenspartnerschaft durch die Hinterbliebenenrente oder beim Tod eines Elternteils durch die Waisenrente unterstützt.

Die Rente ist individuell, weil sie sich im Wesentlichen aus dem jeweils versicherten Einkommen errechnet. Damit stellt die gesetzliche Rente einen Spiegel der Lebensarbeitsleistung dar. Individuell gestaltbar ist die Zusatzvorsorge auf betrieblicher oder privater Ebene. Mit der staatlichen Förderung ("Riester-Rente") wird diese individuelle Gestaltbarkeit der eigenen Altersvorsorge noch verstärkt.

Die Rente ist nachhaltig, weil sie heute und in Zukunft verlässlich und langfristig funktionsfähig ist. Im Laufe ihrer Entwicklung hat die gesetzliche Rentenversicherung ihre Anpassungsfähigkeit an veränderte wirtschaftliche, demografische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen bereits unter Beweis gestellt. Die Rente bietet auch dem Einzelnen Sicherheit, denn Rentenanwartschaften und -ansprüche genießen verfassungsrechtlichen Eigentumsschutz. Das sozialstaatliche Prinzip der gesetzlichen Rente ist ein fester Bestandteil des deutschen Gesellschaftsverständnisses und wird von allen wichtigen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen.

Schule——Was ist besser für mein Kind

Fast jede Schulform gibt es als Privatschule oder staatliche Schule. Durch Zusatzleistungen an Privatschulen scheinen diese eine optimale Wahl zu sein, um sein Kind zu fördern. Doch sind Privatschulen wirklich besser für ein Kind, als staatliche Schulen? Ist es nötig, ein eventuell hohes Schulgeld zu bezahlen? Oder sind staatliche Schulen womöglich besser? Beide Schulformen haben Vor- und Nachteile.

Kosten und Leistungen

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Schulen ist, dass Privatschulen für ihre Leistungen ein monatliches Schulgeld verlangen. Dieses kann stark in der Höhe variieren und zwischen 50 und 2000 Euro monatlich liegen. Das Schulgeld wird jedoch oft auch an das Einkommen der Eltern gekoppelt. Dafür legen Privatschulen Wert auf individuelle Förderung, kleinere Klassengrößen, Zusatzangebote und ggf. besondere pädagogische Konzepte. Eltern erhoffen sich besseren Unterricht, eine bessere Betreuung und somit bessere Zukunftschancen. Einen konkreten Zusammenhang zwischen der finanziellen Investition und der Leistung der Schüler scheint es aber nicht zu geben. Schüler von Privatschulen zeigen in einer Analyse der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft bessere Leistungen, was jedoch mit dem sozioökonomischen Hintergrund zusammenhängt. Unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Schüler, schneiden staatliche Schulen ähnlich gut oder sogar besser ab. Somit sind bessere Leistungen kein belastbares Kriterium bei der Entscheidung, ob eine Privatschule oder staatliche Schule besser für Ihr Kind ist.

Besondere Pädagogische Konzepte

Zwischen einzelnen Schulen gibt es große Unterschiede, nicht nur in der Qualität. Häufig wird ein besonderes pädagogisches Konzept oder eine weltanschauliche Ausrichtung auf einer Privatschule verfolgt. Das ist ein wichtiger Punkt, der bei der Entscheidung für eine Privatschule oder staatliche Schule einbezogen werden sollte.

Privatschule oder staatliche Schule

Bei der Entscheidung für eine Privatschule oder staatliche Schule sollten einige Dinge beachtet werden. Wie schon dargestellt ist es nicht unbedingt so, dass Schüler von Privatschulen bessere Leistungen erbringen. Berücksichtig man die Zusammensetzung der Schüler, sind die Leistungen der Schüler von staatlichen Schulen oft gleichwertig oder sogar besser. Der Umfang der Unterrichtsstunden ist an Privatschulen dafür aber deutlich besser. Dies hängt mit dem höheren Personalschlüssel zusammen, den es an Privatschulen gibt. Dadurch fällt weniger Unterricht aus. Der Ausländeranteil in Privatschulen ist geringer, als der an staatlichen Schulen. Kritiker äußern hier, dass Privatschulen Ausgrenzungen fördern, da hier häufig deutsche Kinder aus bildungsnahem Haus zu finden sind. Dies hängt vermutlich mit dem Schulgeld und auch mit dem Interesse an Bildung zusammen. Familien, die eher bildungsfern sind, kommen seltener auf die Idee, ihr Kind auf eine Privatschule zu schicken.  Durch die oft innovativen bzw. besonderen pädagogischen Konzepte der privaten Schulen ist es so, dass diese eine am Kind orientierte Pädagogik ermöglichen, anstatt einer am Lehrplan orientierten. Dadurch lassen sich pädagogische Ideale besser verwirklichen. Aber auch an staatlichen Schulen kann man innovative Ansätze finden. Auch hier gibt es zum Teil gute Konzepte und Lehrer. Um die Frage, ob eine Privatschule oder staatliche Schule besser für Ihr Kind ist zu beantworten, sollten Sie sich mit den besonderen pädagogischen Konzepten auseinandersetzen. Sagt Ihnen eines davon zu, ist der Besuch einer Privatschule sinnvoll. Geht es jedoch lediglich um die Vermutung, dass Schüler von Privatschulen bessere Leistungen erzielen würden, sollten Sie die Wahl einer Privatschule überdenken. Nicht jede Privatschule ist gut, nur weil es eine Privatschule. Wie bei staatlichen Schulen, kann die Qualität der Schulen auch bei Privatschulen stark variieren. Außerdem bieten auch staatliche Schulen z.T. gute Entwicklungsmöglichkeiten für die Schüler. Auch die Leistungen sind als gleichwertig anzusehen. Letztendlich ist die Entscheidung, ob eine Privatschule oder staatliche Schule besser zu ihrem Kind passt, eine sehr individuelle, welche Sie auch mit Ihrem Kind besprechen sollten.

Schulsystem in Deutschland

Eltern in Deutschland dürfen Ihre Kinder nicht zuhause unterrichten. Hier gilt die generelle Schulpflicht, die mit dem staatlichen Erziehungsauftrag begründet wird. Kinder werden in der Regel mit sechs Jahren eingeschult und gehen mindestens neun Jahre lang zur Schule.

Wie das Schulsystem in Deutschland aufgebaut?

Zunächst besuchen Kinder vier Jahre lang eine Grundschule. In der vierten Klasse entscheidet sich, wie sie ihren Bildungsweg fortsetzen. Das System der weiterführenden Schulen ist in Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen gegliedert.

Die Hauptschule endet nach der 9. Klasse mit dem Hauptschulabschluss, die Realschule nach der 10. Klasse mit dem Realschulabschluss. Danach können die Jugendlichen eine Berufsausbildung beginnen oder die Schule fortsetzen. Das Gymnasium schließt nach der 12. oder 13. Klasse mit dem Abitur, das zum Studium an einer Hochschule berechtigt.

Gibt es in Deutschland Schulgebühren?

Die öffentlichen Schulen mit ihrem hohen Bildungsniveau sind in Deutschland kostenlos und werden durch Steuern finanziert. Rund neun Prozent der Schüler werden an Privatschulen unterrichtet, die von den Eltern Schulgeld verlangen.

Wo liegt die Verantwortung für die Schulen?

In Deutschland ist Schule nicht zentral organisiert, sondern Ländersache. Verantwortlich sind die Kultusministerien der 16 Bundesländer. In jedem Bundesland können das Angebot an Fächern, Lehrpläne, Abschlüsse und Übergänge zwischen den Schulformen anders geregelt sein.

Schularten

Montessori-Schule

Zu diesen pädagogischen Konzepten gehört unter anderem die Montessori-Schule. Mit dem Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ werden hier die individuellen Bedürfnisse der Kinder in den Fokus gerückt und gefördert. Ein wichtiger Aspekt ist die Förderung der Selbstständigkeit der Kinder. Sie sollen selbstständig handeln und entscheiden, wodurch selbst bestimmtes Lernen möglich wird. Die Gestaltung des Unterrichts unterscheidet sich stark von der an staatlichen Schulen. Es gibt Freiarbeit, Gruppenarbeit, Projektarbeit und gebundenen Unterricht. Die ersten zwei bis drei Stunden können die Schüler selbst bestimmen, welches Thema sie wie lang behandeln wollen. Hierbei lernen ältere und jüngere Schüler gemeinsam. Der gebundene Unterricht hingegen findet in einer Altersklasse statt. Der Lernstoff wird spielerisch und mit allen Sinnen vermittelt und erkundet. Die Kinder bekommen wenig Regeln und Strukturen vorgegeben und müssen sich selbst organisieren. Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten könnten es daher auf dieser Schulform schwer haben. An einer Montessori-Schule ist jeder Abschluss möglich.

Waldorf-Schule

Ein weiteres pädagogisches Konzept ist das der Waldorf-Schule. Ein Leitsatz dieses Konzeptes lautet „Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen.“ Hier geht man davon aus, dass jeder Mensch drei grundlegende Fähigkeiten besitzt, das Denken, das Fühlen und das Wollen. Die Entwicklung von künstlerischen, sozialen, kreativen und praktischen Fähigkeiten spielt hierbei eine große Rolle. Die Hauptfächer werden in Epochen unterrichtet. Über mehrere Wochen beschäftigen sich die Kinder am Anfang des Tages mit einem Fach. Danach werden andere Fächer behandelt. Durch Projekte werden oft mehrere Fächer miteinander verknüpft. Einen festen Lehrplan gibt es nicht, dieser passt sich eher der Entwicklung der Kinder an. Es gibt keine Bücher, dafür werden Zahlen rhythmisiert, Buchstaben gesungen und durch Ausdruckstanz, welcher Laute in Bewegungen umsetzt, die Gefühle ausgedrückt. Die Umgebung soll harmonisch und stabil für die Schüler sein, es gibt kleine Gruppen, einen möglichst nicht wechselnden Lehrer, keine Noten und kein Wiederholen einer Klasse. Es wird Wert daraufgelegt, möglichst keinen Leistungsdruck aufzubauen. Grundsätzlich bekommen Schüler nach 12 Jahren den nicht staatlich anerkannten „Waldorfabschluss“. Es gibt jedoch die Möglichkeit, durch zusätzliche Prüfungen die staatlichen Abschlüsse zu erlangen, einschließlich des Abiturs. Hierfür müssen die Schüler in der Regel noch ein weiteres Jahr zur Schule gehen.

Konfessionelle Privatschulen

Des Weiteren gibt es viele konfessionelle Privatschulen. Diese sind an eine Glaubensrichtung gebunden. In Deutschland sind das meist katholische oder evangelische Schulen.  Hier stehen die christlichen Werte wie Nächstenliebe, Mitgefühl und Gerechtigkeitssinn im Fokus. Dabei ist Religiosität keine Voraussetzung, um auf eine solche Schule zu gehen, es muss jedoch am Religionsunterricht teilgenommen werden. Hier kann jeder Abschluss erreicht werden.